Das Urteil der Experten: Blancpain Fifty Fathoms Bathyscaphe

Fragen an die Uhren Spezialisten

Eine Marke, eine Ikone und drei Fragen an die Spezialisten: ein fachmännischer Blick in das Gehäuse des legendären Modelles Blancpain Fifty Fathoms Bathyscaphe.

Nicolas Debaud
Leiter Produktentwicklung, Blancpain

Nicolas Debaud

Julia Timak
Uhrmacherin, Les Ambassadeurs Zürich

Julia Timak

Inwiefern erhöht das Material der Habillage die Zuverlässigkeit der Uhr?

Nicolas Debaud: Seit ihrer Wiedereinführung in der Kollektion Fifty Fathoms 2013 wird die Bathyscaphe mit einem Lünetten-Inlay aus Keramik versehen, das mit Liquidmetal® beschichtet ist. Diese Materialkombination macht die Tauchzeit-Skala einfach unverwüstlich. Der nächste logische Schritt war die Weiterentwicklung des gesamten Gehäuses – ebenfalls aus Keramik. Weil dieser Werkstoff korrosionsbeständig ist, bietet er sich für Taucheruhren ganz besonders an. Selbst unter Extrembedingungen sorgt Keramik dafür, dass die Uhr überdurchschnittlich zuverlässig arbeitet.

Julia Timak: Wir sprechen hier über ein beeindruckendes Modell. Nicht nur, weil es direkt von einem Original-Taucheruhrdesign aus den 1950er-Jahren stammt, sondern auch aufgrund des hohen Tragekomforts am Handgelenk. Und das liegt vor allem an dem Keramikgehäuse. Denn Keramik ist fast ebenso haltbar und widerstandsfähig wie ein Diamant und zugleich extrem leicht. Die Siliziumspirale sorgt ihrerseits dafür, dass das Uhrwerk vollkommen unempfindlich gegenüber Magnetfeldern ist.


Wie fügt sich diese Version in die Reihe der historischen Modelle ein?

Nicolas Debaud: Die ästhetische Handschrift der Modelle aus den 1950er-Jahren ist bei der Bathyscape nicht zu übersehen, die historischen Uhren waren zweifellos eine wichtige Quelle der Inspiration. Bei der Entwicklung der Komponenten hingegen hat man die neusten und besten technischen Möglichkeiten genutzt. Ebenso wie das Original unterscheidet sich diese Uhr von den Fifty Fathoms (den ersten modernen Taucheruhren für den professionellen Einsatz) vor allem durch ihren kleineren Durchmesser. Damit ist sie für den zivilen und alltäglichen Gebrauch prädestiniert.

Julia Timak: Indem sie alle wesentlichen Eigenschaften der Taucheruhr auf sich vereint. Ausserdem hat man absolut innovative Materialien der neuen Generation verbaut. Und es gibt noch einen Pluspunkt: Im Vergleich zu den Vorgängerversionen bietet das Modell eine Wasserdichtigkeit von bis zu 30 bar. Sie ist also die perfekte Uhr für jeden Tag.


Was sind Ihrer Ansicht nach die wichtigsten Aspekte dieses Uhrwerks?

Nicolas Debaud: Präzision, Zuverlässigkeit, Schönheit. Die drei Federhäuser des Kalibers 1315 mit ihren hochwertigen Veredelungen sorgen über die Fünf-Tage-Gangreserve hinweg für eine Energiequelle, wie sie wohl kaum konstanter sein könnte. Die Siliziumspirale schafft die Voraussetzungen für eine extreme Regelmässigkeit der Schwingungsfrequenz. Durch den Einsatz von Silizium konnte Blancpain auf den Faradayschen Käfig, also die traditionelle Vorrichtung zum Schutz des Uhrwerks vor Magnetfeldern, verzichten. Stattdessen stattete Blancpain das Gehäuse mit einem Saphirglasboden aus, so dass man das Kaliber betrachten kann. Die Schwungmasse aus massivem Gold mit NAC-Beschichtung harmoniert perfekt mit der Farbe des Gehäuses.

Julia Timak: Ganz klar: die Siliziumspirale und die Fünf-Tage-Gangreserve. Eine weitere Stärke dieser Uhr sind die austauschbaren Nato-Armbänder, leider ist die Farbpalette nicht sehr breit.